Erinnern Sie sich an 2011? Die umfangreiche Ökodesign EU-Richtlinie wurde in diesem Jahr erstmals in Österreich umgesetzt. Nach zwischenzeitlichen Anpassungen, um „Schlupflöcher“ zu schließen, wurde im Jahr 2023 schließlich auch der Leistungsbereich bis unter 1000kW erweitert. In diesem Beitrag zeigen wir, was Sie jetzt bei ihren Motoren und Antrieben beachten müssen.
Energie sparen = Kosten sparen
Die knapp 8 Milliarden Elektromotoren in der EU verbrauchen beinahe 50 Prozent des Stroms, der in der EU produziert wird. Mit der Ökodesign-Richtlinie möchte die EU diesen enormen Energieverbrauch regulieren.
Doch das Einsparen von Energie ist nicht nur aus Umweltgründen relevant – es ist auch aus Kostensicht ein wichtiger Faktor.
Denn: Durch den Einsatz effizienter Technologien lassen sich bis zu 75 Prozent Energie einsparen.
Welche Energieeffizienzklassen gibt es?
Seit den 1960ern hat sich die Energieeffizienz von Motoren stark verbessert: Von damals knapp 88 Prozent Wirkungsgrad auf über 96 Prozent heute. Nach IEC-Norm können die Wirkungsgradklassen wie folgt aufgeteilt werden:
- IE1 – Standard Wirkungsgrad
- IE2 – Hoher Wirkungsgrad
- IE3 – Premium Wirkungsgrad
- IE4 – Super Premium Wirkungsgrad
- IE5 – Ultra Premium Wirkungsgrad
Was gilt jetzt für Motoren und Antriebe?
Hier gibt es folgende Regelungen:
Motoren
- IE2 für Ex eb Motoren von 0,12 bis 1000kW
- IE2 für einphasige Motoren von 0,12 bis 1000kW
- IE4 für 2-, 4- oder 6-polige 3-Phasenmotoren zwischen 75kW und 200 kW (Ausgenommen Bremsmotoren oder Ex-Motoren)
Frequenzumrichter
- IE2 für 3-phasige Standardantriebe (Dioden und Gleichrichter) von 0,12kW bis 1000kW
Eine detaillierte Darstellung und Sonderregelungen finden Sie bei unserem Partner ABB.
Was passiert mit meinen Motoren?
Wichtig: Sie müssen nicht gleich all ihre Motoren austauschen.
Die Regulierung betrifft nur Motoren und Antriebe, die von Herstellern neu in den Umlauf gebracht werden. Wenn Sie oder Ihr Distributor bereits einen Motor lagernd haben, dürfen Sie diesen weiterhin einsetzen – dasselbe gilt selbstverständlich für bereits in Betrieb genommene Motoren und Antriebe.
Fazit
Die Einführung der Verordnung EU 2019/1781 markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Industrie in der Europäischen Union. Die Herausforderungen der Umstellung sollten als Investition in die Zukunft betrachtet werden, während gleichzeitig die positiven Umweltauswirkungen und Wettbewerbsvorteile in den Vordergrund treten. Unternehmen, die diese Richtlinien frühzeitig und proaktiv umsetzen, können nicht nur den Umweltschutz fördern, sondern profitieren auch von den wirtschaftlichen Vorteilen durch den geringeren Energieverbrauch.
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